Familienkoralle (site-specific)

Stefka Ammons ortsspezifische Arbeit in der Køniglichen Backstube untersucht die Wirkung von kulturell geprägten Vorstellungen:
„Auf was beziehen wir unsere Herkunft? Was bin ich? Bestimme ich das? Bestimmt das die faktische (geografische, nationale, genetische, soziale) Herkunft? Bestimmt das eine Zuschreibung?

Familienkoralle (site-specific), 2019, Feltmarker auf Putz, ca. 350 cm x 200 cm
Alle Fotos: Martin Zellerhoff

 

 

 

 

 

In der køniglichen Backstube ist eine Wand der Kunst vorbehalten. Dreimal jährlich werden hier neue künstlerische Arbeiten von Berliner Künstler*innen gezeigt. Die Künstler*innen tauschen während des Ausstellungszeitraums ihre Wandarbeit gegen ihr tägliches Brot. In die Namensgebung einszueins fließt ein, was das Projekt begründet: Kunst und Brot sind gleichermaßen existentielle Güter. Die Kunst begegnet hier -in der Alltagssituation- den Betrachter*innen auf Augenhöhe. Zugleich erfährt jede Arbeit eine Transformation im Maßstab 1:1.

Stefka Ammons Arbeiten untersuchen die Wirkung von kulturell geprägten Vorstellungen:
„Auf was beziehen wir unsere Herkunft? Was bin ich? Bestimme ich das? Bestimmt das die faktische (geografische, nationale, genetische, soziale) Herkunft? Bestimmt das eine Zuschreibung? Und egal, wer das definiert (ich selbst oder die „Umgebung“), was wird bewertet, woran wird fest gemacht, wovon wird ausgegangen? Welchen sozialen, politischen, gender, ökonomischen, u.v.m. Mechanismen unterliegen wir? Man ist so vieles zur gleichen Zeit und doch gibt es das wahrgenommene Selbst, ein unverstelltes sich Selbst-wahrnehmen. Tja: gibt es das?“

Am 28. September 2019 führte der Stadtentwickler, Kurator und Autor Prof. Dirk Manzke ein Gespräch mit Stefka Ammon.