Temporäres Behelfsdenkmal Köpenicker Blutwoche

Im Rahmen der Recherche zur Köpenicker Blutwoche für die Erarbeitung eines für 2023 geplanten Figurentheaterstücks mit der Puppenspielerin Susi Claus lasen wir im Archiv der Gedenkstätte in Köpenick Prozessakten, Briefe und interviewten Nachkommen von Opfern. Dabei wurde das Ausmaß der Folterungen der Opfer deutlich. Die SA verschleppte vom 20. bis 26. Juni 1933 Nachbar*innen, unter ihnen Bezirks-, Landes- und Reichspolitiker*innen, Gewerkschafterler*innen, Mitglieder von KPD, SPD und ihren Verbänden in Gaststätten und Sportvereine. Sie wurden u.a. auch mit dem dort vorhandenen Mobiliar traktiert, 24 von ihnen starben.

Für das Temporäre Behelfsdenkmal verwendete ich historische Stühle aus den 1930er Jahren, die zertrümmert wurden und deren Fragmente ich zu einer Skulptur zusammen fügte.

Derzeit steht die Arbeit im Betsaal der Gedenkstätte, dem Folterort des ebenfalls von der SA genutzten ehemaligen Amtsgefängnisses von Köpenick.