Res Publica | Volksplatz

Der Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals wird zur Plattform für die direkte, freie und öffentliche Meinungsäußerung der Bevölkerung. Jeden Abend um 19:00 Uhr wird ein Beitrag, sei es politischer, musikalischer, künstlerischer, wissenschaftlicher oder kulinarischer Natur, auf der Res publica öffentlich gezeigt.

respublicamodell

Model „Res Publica“, with Veronike Hinsberg. Sketch for competition for the design of a Freedom and Unity Memorial in Berlin, 2009

 

Res publica | Volksplatz (Entwurf)

Idee
Der Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals wird zur Plattform für die direkte, freie und öffentliche Meinungsäußerung der Bevölkerung.

Jeden Abend um 19:00 Uhr wird ein Beitrag, sei es politischer, musikalischer, künstlerischer, wissenschaftlicher oder kulinarischer Natur, auf der Res publica öffentlich gezeigt. Thema der Beiträge sind Freiheit und Einheit als frei aufzufassende Auslöser von Äußerung und Reflexion.

Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind kann sich dafür bewerben.

Die Beiträge werden lediglich auf der Basis von Einhaltung der Grundrechte und der Verfassung hin ausgewählt, eine formale oder inhaltliche Bewertung darüber hinaus findet nicht statt.
Sämtliche Aktionen werden dokumentiert, archiviert und zugänglich gemacht.

Darüber hinaus kann diese Plattform jederzeit als Ort für öffentliche Meinungsäußerung von jedem Besucher genutzt werden.

 

respublicaplan

Lageplan „Res Publica“, mit Veronike Hinsberg. Entwurf Denkmal für Einheit und Freiheit in Berlin, 2009

 

Bau
Die geplanten architektonischen Maßnahmen schließen neben den restaurativen Eingriffen am Sockel die Errichtung eines lichten eingeschossigen Glas-Stahlgebäudes ein.
Dieses beherbergt sowohl Veranstaltungen bei schlechtem Wetter, als auch Ausstellungen, Bankette oder Konferenzen und dient gleichzeitig als Projektionsfläche.
Das Gebäude wird auf dem Grundriss der historischen Arkadenarchitektur errichtet, so dass der Platz rückseitig umschlossen wird. Das Denkmal ist durch den Baukörper in Nachbarschaft der rekonstruierten umgebenden Architektur als Setzung sichtbar.
Die zwei Seitenflügel des Baukörpers bestehen aus Holz und beherbergen Informationsort, Büro, Archiv und Lager für Veranstaltungstechnik etc.

Finanzierung

30% des Betrags für die Errichtung des Einheits- und Freiheitsdenkmals werden für die Baumaßnahmen und Honorare veranschlagt.
Eine Stiftung Res Publica, deren Kapital sich aus 70% des avisierten Denkmalbudgets beläuft, finanziert alle Maßnahmen, die Organisation und den Erhalt betreffen:

– Leitung des Denkmals, Assistenz (beauftragt die Beiträge zu koordinieren)
– Archivar (drei Vollzeit-Arbeitsplätze)
– Honorare für die 19:00 Uhr – Beiträge
– Unterhalt des Gebäudes und der Technik

Aussage

Das Konzept Res Public | Volksplatz vereint, wie der Name Sache des Volkes andeutet, zwei ganz wesentliche Aspekte:

– an den historischen Ereignissen 1989, 1968, 1953, 1918, 1848 etc. lässt sich als Aufforderung für die Gegenwart ablesen, dass es auf die Zivilcourage einzelner ankommt, dass selbstbewusste Bürger sehr wohl in der Lage sind, das Schicksal ihres Landes maßgeblich zu beeinflussen. In sofern ist Res Publica eine Hommage an die Zivilcourage vergangener Generationen.

– bei Freiheit und einem Streben nach Einheit handelt es sich um einen Prozess, bei dem vielstimmige Sichtweise und Aspekte immer wieder neu befragt und justiert werden müssen. Dabei schafft Res Public | Volksplatz eine Plattform, die eine direkte Äußerung ermöglicht, herausfordert und zur Diskussion stellt.

Diesem herausfordernden Prozess der Erreichung, Erhaltung und Bewahrung von Einheit und Freiheit in Deutschland einen Ort der Reflexion und Befragung zu verschaffen, ist Ziel dieses Entwurfs.

Denkbare Veranstaltungen: philosophischer Vortrag zum Thema Staatseinheit, Dia-Projektion privater Fotos mit Erlebnissen aus dem Jahr 1989, Lesungen von Autoren aus der Zeit von 1953 in der DDR, erzählte Biografien von Zeitzeugen von 1848, künstlerische Visualisierung von Freiheit durch bildende oder darstellende Künstler, Konzerte, Theateraufführungen, Bankette mit NGOs aus dem In- und Ausland, etc.