Das Schulungszentrum wird mittels Installation eines alltäglichen Objekts dieser Berufsgruppe bereichert: den Feuerwehrschlauch. Nach Einsätzen wurde dieser traditionell in Spritzenhäusern zum Trocknen aufgehängt. o.T. (der Turm) greift dies auf und hängt Schläuche als ästhetisches Statement im Luftraum des Schulungsgebäudes auf.
Aus dem Erläuterungsbericht
Vor allem in der Vergangenheit und in kleineren Feuerwachen wurden/werden die nach Brandeinsätzen genutzten Schläuche in Schlauchtürmen getrocknet. Im Luftraum des Schulungs- und Verwaltungsgebäudes soll an einer schlauchkranähnlichen Konstruktion eine Vielzahl Feuerwehr (Druck-) Schläuche in dichter Formation und in unterschiedlichen Längen wie zur Trocknung von kurz unterhalb des Glasdaches bis auf eine Höhe von max. 2,50 m vom Boden des EGs hängen.
Schnitt Schulungsgebäude
Architektonischer Bezug
Das größte Raumvolumen innerhalb des 3-geschossigen Flachdachgebäudes bildet der Luftraum, der sich vom Foyer des EGs bis in die 2. Etage über eine Höhe von 12,50 m ausdehnt. Dieser Raum bildet im durch sehr horizontale Strukturen geprägten Gebäude eine klare Vertikale. Die Entwurfsidee nutzt und betont diesen “Innen-Turm” und ergänzt die nüchterne Atmosphäre (die von den rot lackierten Geländer-Elementen akzentuiert wird) mit der lebendigen Farbig- und Stofflichkeit von technischem Equipment der Feuerwehr.
Montage Schläuche hängend
Skulpturaler Ansatz
Die Entwurfsidee sieht die Verwendung eines alltäglich im Einsatz befindlichen technischen Objekts vor. Dieses wird durch die formale Überhöhung des sonst eher unbeachteten Zustands der Anordnung zur Trocknung in eine skulpturale Qualität überführt. Aus Feuerwehrschläuchen werden Elemente einer Installation, die durch das dichte Nebeneinanderhängen die ihnen innewohnende Ästhetik sichtbar machen. Denkbar ist das Aufhängen der (unterschiedlich eingekürzten) Schläuche an ihren Kupplungen. Wahlweise auch eine Führung der Schläuche über einen Metallstift, bei der die zwei Enden mit den Kupplungen unterschiedlich tief herabhängen.
Moodbild
Identifikation der Nutzer
Vorgesehen ist die Einbeziehung aller Kreisverbände der baden-württembergischen Feuerwehr, die historische, zeitgenössische, gebrauchte, beschädigte oder neuwertige Schläuche aus ihrem Fundus zu der Arbeit beitragen. Dies wären klassische Feuerwehrschläuche unterschiedlicher Beschaffenheit, Farbe und Abnutzungsgrades in der Standartlänge von ca. 15 m.
Dabei ist eine Kennzeichnung mit der Herkunft der jeweiligen Schläuche denkbar (etwa durch Gravur der Kupplung, Beschriftung der Schläuche). Bei Besuch einer Schulung in der Landesfeuerwehrschule treffen die Mitglieder der Feuerwehr auf eine Installation, die durch ihr konkretes Zutun entstanden und mit konkreten Ereignissen ihrer Kreisverbände verknüpft ist.
Schnitt Schulungsgebäude (Luftraum)
Die Aufwertung eines täglich genutzten, rein funktionalen Gegenstandes zu einer skulpturalen Qualität wird hier gleichgesetzt mit der Wertschätzung und Sensibilisierung für einen außergewöhnlichen gesellschaftlichen Einsatzes der berufsmäßigen und freiwilligen Feuerwehrmänner und –frauen. Dieser wird selten genug umfassend wahrgenommen – wie auch die Ästhetik „einfacher“ Gegenstände unseres Umfeldes.
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