Mütterlicherseits

Drei-teilige Porträtserie. Die drei Kinder meiner aus Oberschlesien stammenden Großeltern mütterlicherseits sind zwischen 1941 und 1959 mit Abstand von ungefähr zehn Jahren geboren. Sie alle besitzen heute jeweils ein eigenes Haus, das für sie einen hohen und emotionalen Stellenwert einnimmt.

Die drei Kinder meiner aus Oberschlesien stammenden Großeltern mütterlicherseits sind mit Abstand von fast zehn Jahren geboren. Die älteste von Ihnen wurde 1941 im Deutschen Reich geboren. Meine Mutter kam 1948 als Staatsbürgerin der Volksrepublik Polen auf die Welt. Der jüngste Sohn wurde nach der Spätumsiedlung in die Bundesrepublik Deutschland 1959 geboren.
Sie alle (einschließlich meiner Großeltern) besitzen ein Haus, das für sie sehr wichtig ist.
Meine Tante und mein Onkel haben sogar dafür gesorgt, dass auch jedes ihrer drei Kinder ein Haus erben wird.

In ihrem Wohnzimmer hatte meine Großmutter eine ganze Wand mit Fotos ihres verlorenen Elternhauses und ihres Dorfes in Schlesien, in dem heute eine polnische Familien wohnen, gestaltet.

Heimat als Nicht-Ort: ein Gefühl, eine Hoffnung, eine Sehnsucht.

Meine Familie ist bedingt durch den 2. Weltkrieg, sowohl mütterlicher- wie auch väterlicherseits geprägt von Migration. Die Gründe, Abläufe und Erfahrungen waren grundsätzlich verschieden – jedoch wuchs ich in einer Familie auf, deren Mittel- und Ankerpunkte, kulturelle wie soziale Verbindungen drastisch unterbrochen worden waren.

Dies führt bis heute zu Haltungen, Verhaltensmustern und Strukturen, die mich faszinieren und in die ich gleichermaßen verstrickt bin.

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„Hannchen“, 4C Print

 

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„Gerlinde“, 4C Print

 

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„Thomas“, 4C Print