Dominikanerkloster Bamberg | 2. Platz
![]() Ansicht Chor // Rendering: Sandro Granato
2. Platz beim eingeladenen Wettbewerb zur Neugestaltung der Fenster der ehemaligen Dominikanerkirche (heute Universität Bamberg) in Bamberg. Aus dem Erläuterungsbericht: Die Gestaltungselemente des künstlerischen Konzepts, die für die historischen und aktuellen Bezüge dieses besonderen Raumes ausgewählt wurden, sind Raster und Farbe.
![]() Ansicht Chor Süd // Rendering: Sandro Granato
1. Raster sind Formen die sowohl im (Kunst-)Handwerk, wissenschaftlicher Darstellung, Architektur, wie auch in vielen weiteren Bereichen eine lange Tradition haben und sich dabei ständig erneuern. Setzt man Raster in bspw. Fenstern ein, so brechen sie den Blick – ein Davor und Dahinter wird sichtbar, eine optische Differenzierung, die das Innen und Außen trennt und verbindet: der forschende, hinterfragende Blick kann hindurch schweifen und analysiert dabei Formen und Bezüge der Raster im Raum.
![]() Ansicht Eingangsbereich (West) // Rendering: Sandro Granato
Es werden zwei sich jeweils überlagernde Raster in die Fenster eingearbeitet:
![]() Darstellung Dreifachraster Giebelfenster
2. Die ausgewählten Farben sind den Fresko-Fragmenten, die bereits in den Schnitten der Restauratoren freigelegt wurden, entnommen. Sie sind Teil der Geschichte dieses Raumes.
![]() Darstellung Farbabfolge in Anlehnung an restauratorische Farbschnitte der historischen Fresken
– dabei werden unterschiedliche räumliche Besonderheiten wie die Unterbindung von Lichtblendungen und die nie von Sonne beschienenen Nordfenster berücksichtigt (die Südseite ist in Dunkelblau gehalten; der Chor auf der Nordseite wird mit goldgelben bis rotem Glas ausgestattet, das trotz des fehlenden Lichteinstrahls eine Leuchtkraft entwickelt)
![]() Ansicht Chor und Seitenschiff mit Raumraster // Rendering: Sandro Granato
Optionale Ergänzung: Sollten die geplanten Akustikwände im oberen Bereich eine „Auflösung“ erfahren, so möchte ich unbedingt die äußeren linearen Raster hier in einer flächigen Umsetzung als Raumraster einbringen. Es entsteht dann eine weitere Schicht von Raster, die das eingangs beschriebene Phänomen des schweifenden Blick (des „Gaze“ im Gegensatz zum von der Zentralperspektive geschulten fokussierenden Blicks) im Raum erfahrbar machen: ein Davor und ein Dahinter auf mehreren Ebenen lassen den Blick als Prozess von Wahrnehmung erleben.
![]() Musterglas, Firma Derix
![]() Musterglas, Firma Derix |