Orientalist at Schnell & Schmutzig

Exhibit a groupshow Schnell & Schmutzig, Gaswerksiedlung Berlin, 2018. Site-specific installation from the series Orientalists, 2011, Laser copies glued on the wall. How do we perceive people from the so called different world? Which images have been created for us? Which images do we use?

Site-specific Installation Schnell & Schmutzig, Orientalist #09, after Müller, 300 x 200 cm, S/W Laser Copies, wallpaper glue

soon to be translated

Die Tücken des voreingestellten Blicks. Eine Reproduktion aus einem Sammelband zur Kunst der „Orientalisten“ aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert wurde in Ausschnitten reproduziert und in schwarz-weiß DinA4 Fotokopien stark vergrößert direkt auf die Wand tapeziert wieder zusammengefügt.
Die Serie „Orientalisten“ entstand 2011, während das westliche Bild vom „Orient“ bereits intensiv diskutiert wurde. Zu dieser Zeit während des Arabischen Frühlings waren in den Medien Bilder gegenwärtig die sehr stereotyp aussehende „Araber“ zeigten. Die Auswahl der medialen Bilder kam mir damals seltsam vertraut vor. Ich machte mich auf die Suche der Vor-Bilder und fand die Gemälde der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu Beginn des 1. Weltkrieges kommerziell äußerst erfolgreichen Maler, die sich als Orientalisten bezeichneten, Reisen und längere Aufenthalte meist in Ägypten unternahmen und eine Flut an exotischen Bildern lieferten. Diese Bilder, die damals durchaus positiv konnotiert waren, wirken bis heute nach. Sie zeigten ein idealisiertes, auf Stereotype reduziertes, oftmals erotisiertes Klischee des „Orients“.

Seit 2016 mit der „Flüchtlingskrise“ hat sich das Bild des „Orientalen“ wiederum gewandelt. Das Individuum steht dabei immer hinter dem Bild, das von ihm/ihr gemacht wird. Es wird zum Fremden, zum Anderen und Teil einer mächtigen Zuschreibung.
Im Kontext der leerstehenden Wohnsiedlung inmitten von Industriebauten werden mit der gescannten, vergrößerten, ausgedruckten und zusammengefügten Reproduktion des Gemäldes Portrait des Dieners Hassan von Leopold Carl Müller, 1882, Öl auf Leinwand, 60 x 46 cm, (Historisches Museum der Stadt Wien) die aktuellen Bilder der Geflüchteten aus Syrien, Gaza, Jemen, Afghanistan, Irak, Libanon, Libyen, (…) mit gesehen. Krieg, Gewalt, Flucht, Elend, Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit mit allen Facetten ihrer Konsequenzen stehen heute im Gegensatz zu 2011 durch die kulturelle Interaktion hier in Europa schon wieder anders zueinander. Die Bilder im Kopf wirken dabei weiter.

Wie sehen wir die Menschen aus dieser vermeintlich so anderen Welt? Welches Bild wird uns gemacht? Mit welchen Bildern agieren wir?